Was für ein Spektakel: Mit dem 29:22-Sieg in Aue ist am 04.04.1998 die Sensation perfekt - die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen steigt in die Beletage des deutschen Handballsports auf! Dutenhofen und Münchholzhausen stehen nach einer ganz außergewöhnlichen Saison Kopf und dieses Ereignis hat sich fest in die Erinnerung vieler handballbegeisterter Menschen in ganz Mittelhessen eingebrannt.
Es war schon eine total verrückte Saison 1997/1998. Gleich zweimal hatte die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen in den Vorjahren ganz knapp den Aufstieg in die 1. Bundesliga verpasst, doch nun sorgte das Team um Wolle Klimpke und Ralf Kraft für Furore. Die Mittelhessen hatten sich als DHB-Vizepokalsieger für den Europapokal qualifziert und lehrten den Großen in Europa als Zweitligist (!!!) das Fürchten. Über Steaua Bukarest, Sporting Lissabon, Elektromos Budapest und Lokomotiw Tscheljabinsk zogen die Grün-Weißen ins Pokalfinale und musste sich dort dem spanischen Top-Team Catabria Santander geschlagen geben.
Das i-Tüpfelchen einer grandiosen Saison war dann nur wenige Tage später der lang ersehnte Aufstieg in die 1. Bundesliga. Mit dem 29:22 in Aue hatte die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen bereits zwei Spieltage vor dem Saisonende den Sprung in das Oberhaus des deutschen Handballs geschafft und das handballverrückte Mittelhessen stand in diesen Tagen Kopf!
Ein wesentlicher Baustein für den Erfolg war - und ist es bis heute - die hervorragende Jugendarbeit im Verein. Das Grundgerüst der Aufstiegsmannschaft waren Spieler, die aus den eigenen Jugendteams kamen und Anfang der 80er Jahre gleich 3 Mal die Deutsche Jugendmeisterschaften für sich entscheiden konnten. Hervorragende heimische Trainer wie Dieter Agel bereiteten den Weg für den sportlichen Erfolg. Legendäre Handball-Größen aus der Region (Rainer Dotzauer, Eny Okpara, Harald Ohly oder der unvergessene Dieter Schmidt) formten dann aus dem Handball-Nachwuchs erstliga-taugliche Spieler. Die Klimpke-Brüder Wolfgang und Andreas, die Inderthal-Zwillinge Ralf und Uwe und Ralf Kraft stehen als Beispiel für die erfolgreiche Jugendarbeit.
Behutsam wurde das Team in der Folge um international erfahrene Handballer ergänzt. Namen, die auch heute noch einen ausgezeichneten Ruf genießen: So liefen Ola Lindgren, Drago Dajovic, Arvydas Kestawitz, Damir Radoncic, Sindre Walstadt, Björn Monnberg, Ghennadij Chalepo neben Thomas Michel und Markus Baur für die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen auf. Und auch auf der Trainerbank konnte mit Velimir Petkovic eine anerkannte Trainerpersönlichkeit an den Verein gebunden werden.
Die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen wurde über lange Zeit oft als "graue Maus" der 1. Liga bezeichnet und belächelt. Das diese graue Maus nun ein echter Silberrücken im Bundesliga-Geschäft ist, hätten die wenigsten "Fachleute" erwartet. Aber auch wenn es häufig genug eine Gratwanderung zwischen sportlichen und wirtschaftlichen Überleben während dieser 25 Jahre war (und ist), gilt der Verein als ein Aushängeschild für die gesamte Region "Mittelhessen".
Am kommenden Wochenende treffen sich ausnahmlos alle Spieler von damals, um gemeinsam den Bundesliga-Aufstieg vor 25 Jahren zu feiern, in Erinnerungen zu schwelgen und alte Geschichten und Anekdoten aufzufrischen.
Das Treffen startet am Freitag, 02.06.2023 im Wetzlarer "Hotel Blankenfeld". Die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen lädt tagsdrauf die "alten Recken" zu einem Brunch in den "Wetzlarer Hof" ein, bevor sich dann am Samstagabend ein kleiner Empfang in der Gaststätte "Anker" am Dutenhofener anschließt.
Die HSG Wetzlar lädt am Sonntagnachmittag zum Besuch des Bundesligaspiels gegen MT Melsungen in die Buderus-Arena ein.
Wir sind zuversichtlich, dass die "Aufstiegs-Helden" das straffe Programm auch heute noch konditionell gut bewältigen werden ;-)